Psychotherapie

Psychotherapie ist im Gesundheitsbereich ein eigenständiges Heilverfahren für die Behandlung von psychischen, psychosozialen oder auch psychosomatisch bedingten Verhaltensauffälligkeiten und Leidenszuständen. Sie besteht gleichberechtigt neben anderen Heilverfahren, wie z. B. medizinische oder klinisch-psychologische Behandlung. Die Ausübung von Psychotherapie ist in Österreich seit 1991 gesetzlich geregelt (Psychotherapiegesetz, BGBl. Nr. 361/1990).

 

Ziel einer Psychotherapie ist es, seelisch-geistiges Leid zu heilen oder zu lindern, in Lebenskrisen zu helfen, dysfunktionale Verhaltensweisen und Einstellungen zu ändern und die persönliche Entwicklung und Gesundheit zu fördern.

 

Psychotherapie findet in der Beziehung zwischen Psychotherapeut*in und Patient*in statt. Der Begriff „Psychotherapie“ stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet ursprünglich, den ganzen Menschen, das heißt seine Seele, sein Gemüt, seinen Verstand, seine Lebenskraft, zu unterstützen, zu heilen, zu pflegen und auszubilden.

 

Es gibt verschiedene psychotherapeutische Methoden und damit nicht nur eine Art von Psychotherapie. Im Zentrum stehen aber in allen Psychotherapien das Gespräch und der Austausch mit der Psychotherapeutin bzw. dem Psychotherapeuten. Je nach psychotherapeutischer Methode kann dieser Austausch durch Übungen unterstützt und gefördert werden.

Setting

Im Zweipersonensetting (Einzeltherapie), arbeite ich schwerpunktmäßig in folgenden Bereichen:

  • Affektive Störungen (Manie, bipolar affektive Störungen, Depression)
  • Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen (Angst- und Panikstörungen, Phobien, Zwänge, Anpassungsstörungen, dissoziative und somatoforme Störungen wie Störungen im Herz-, Kreislauf,- und im Verdauungssystem)
  • Verhaltensauffälligkeiten (Ess-, Schlaf- und sexuelle Funktionsstörungen, Substanzenmissbrauch)
  • Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen (Borderline, narzisstische PS etc.)
  • Entwicklungsstörungen (div. Formen von Autismus - Mutismus, Asperger etc.)
  • Verhaltens- und emotionale Störungen bei Jugendlichen (Störungen des Sozialverhaltens und der Emotionalität, Schulangst/Schulverweigerung, Antriebslosigkeit, Schulversagen ...)
  • Psychotische Erkrankungen (Schizophrenie, Wahnhafte Störungen etc.) nur unter fachärztlicher Begleitung!

Indikation/Anlässe für Psychotherapie

Eine Psychotherapie kann unter anderem sinnvoll sein bei:

  • Ängsten/Panikattacken/Phobien, die die Lebensqualität einschränken (Sozialphobie, Prüfungsangst, Angst vor engen Räumen etc.)
  • Belastenden Zwangsgedanken und/oder Zwangshandlungen
  • Depressionen/(Hypo-)Manie/Erschöpfungsdepression (Burnout)
  • Starken und häufigen Stimmungsschwankungen
  • Starker Unruhe und Gefühlen des Angetriebenseins ohne erkennbaren Grund
  • Anhaltender Trauer/Suizidgedanken
  • Selbstverletzendem Verhalten/autoaggressiven Handlungen
  • Häufig wiederkehrenden Albträume
  • Häufigem Auftreten beunruhigender, negativer Gefühle und Fantasien (Wut, Hass, Ekel, Gefühle von Minderwertigkeit, Gefühle von Abhängigkeit, Gefühle von Überforderung, Gefühle von Schuld und Scham)
  • Funktionellen Störungen (häufig wiederkehrende körperliche Beschwerden, die keine organische Ursache haben), insbesondere Schmerzen im Bereich des Kopfes, des Rückens, des Verdauungstraktes, der Beine oder Störungen im Bereich der Sexualität, des Schlafs etc.
  • Belastenden Lebenssituationen und Lebenskrisen im Privatbereich und/oder am Arbeitsplatz (Mobbing, Verlust des Arbeitsplatzes etc.)
  • Problemen und Krisen in der Partnerschaft und/oder in der Familie/Beziehungsproblemen
  • Problemen im Bereich der sozialen Anpassung/div. Verhaltensauffälligkeiten

Einer psychotherapeutischen Behandlung geht im Regelfall eine ärztliche/fachärztliche Untersuchung voraus, die spätestens bis zum zweiten Behandlungtermin durchzuführen ist (gemäß § 135 ASVG).

Mein Angebot

Gerne lade ich Sie zu einem unverbindlichen Erstgespräch ein. Bei dieser Gelegenheit können wir einander kennenlernen und abklären, wie wir den therapeutischen Prozess gestalten möchten.

  • Eine Psychotherapieeinheit dauert 50 Minuten und kostet € 100,-.

Die angegebenen Tarife sind USt.-befreit nach § 6 (1) 19. UStG. Je nach Krankenkassenzugehörigkeit können mindestens € 33,70 pro Einheit (ÖGK) durch die jeweilige Kasse refundiert werden. Die Refundierung durch die SVS beträgt derzeit € 45,00, jene der BVAEB € 46,60.

 

Vor der elften Sitzung muss ein Antrag auf Kostenübernahme bei der jeweiligen Kasse gestellt werden. Dieser Antrag wird in der Regel konsensual zwischen Therapeut und Patient gemeinsam ausgefüllt und von der Patientin/dem Patienten selbst in einer der Kundenservicestellen der jeweiligen Kasse eingereicht.

 

Bezogen auf die psychotherapeutische Behandlung gelten in meinem Fall die Regelungen für Wahl-Psychotherapeut*innen der Österreichischen Gesundheitskasse.

 

Hier finden Sie Informationen des ÖBVP zu den Leistungen der Krankenkassen zur Psychotherapie.

 

Hier können Sie die entsprechenden Formulare downloaden:

 

>> Antrag auf Kostenübernahme wegen Inanspruchnahme von psychotherapeutischer Behandlung der Österreichischen Gesundheitskasse

 

>> Antrag auf Kostenübernahme wegen Inanspruchnahme von psychotherapeutischer Behandlung der BVAEB - öffentlich Bedienstete, Eisenbahnen und Bergbau

 

>> Antrag auf Kostenübernahme wegen Inanspruchnahme von psychotherapeutischer Behandlung der SVS - Gewerbetreibende, Bauern, Neue Selbständige

 

Vereinbarte Einheiten, die nicht 24 Stunden vor Terminbeginn abgesagt werden, werden in der Regel zur Gänze in Rechnung gestellt.

 

Einkommensabhängige Sozialtarife nach individueller Vereinbarung (für Personen mit einem nachweislich geringen Einkommen, Berufseinsteiger*innen, Student*innen, Pensionist*innen, Teilzeitarbeitskräfte, ...)!

Psychotherapeutische Fachrichtung: Existenzanalyse und Logotherapie

Die Existenzanalyse und Logotherapie (EL) nach Viktor E. Frankl ist ein ganzheitlich-integraler Psychotherapieansatz, der auf Basis des Psychophysikums (also Körper und Seele) und der Emotionalität auf das Herstellen individueller Sinn- und Wertbezüge des Menschen hinarbeitet (sinnzentriert-existentielle Psychotherapie).

 

Frankl selbst bezeichnet sie als "Höhenpsychologie" und meint damit eine Psychologie bzw. spezifische therapeutische Arbeit, die die geistige Dimension des Menschen durch Wertstreben -und Verantwortungserleben dynamisiert und damit wichtige Energiepotenziale aktiviert, die notwendig sind, um sich Krankheit entgegenstellen zu können. Dies geschieht in Abgrenzung und zugleich Ergänzung der tiefenpsychologisch orientierten Psychoanalyse (Freud) und der Individualpsychologie (Adler).

 

Dabei stehen die therapeutische Beziehung, das Gespräch sowie der Blick auf die gesunden Anteile im Menschen im Mittelpunkt, die einen (konstruktiven) Umgang mit Leid und Krankheit erst ermöglichen. Allgemeine Ziele sind hierbei das (Wieder-)Erlangen von Erlebens,- Genuss- und Arbeitsfähigkeit sowie der - für die Logotherapie spezifischen - Fähigkeit, Leid in konstruktiver Weise zu begegnen (Leidensfähigkeit).

 

Die Existenzanalyse und Logotherapie hat sich vornehmlich* in Auseinandersetzung mit der Psychoanalyse und der Individualpsychologie entwickelt und steht selbst im Spannungsfeld von tiefenpsychologischer und humanistischer bzw. humanitärer Orientierung. Es besteht - nach wie vor und ganz im Sinne Viktor Frankls selbst - eine grundsätzliche Offenheit gegenüber verschiedenen psychotherapeutischen Verfahren, Interventionen und Techniken im Dienst größtmöglicher individueller Wirksamkeit psychotherapeutischer Behandlung, was sich mit Ergebnissen aktueller empirischer Forschung zur Wirksamkeit von Psychotherapie deckt.

 

Die Existenzanalyse und Logotherapie kann in Form einer Kurzzeit- und/oder Langzeittherapie eingesetzt werden. Sie eignet sich sowohl für Einzel-, Paar-, Gruppen- und Familientherapie. Dauer und Setting richten sich nach der jeweiligen Fragestellung und Indikation und können ein- bis zweimal in der Woche vereinbart werden.

 

*es findet auch eine Auseinandersetzung mit Verhaltensforschung, Lerntheorien und Verhaltenstherapie statt.